„Viele von uns hatten tief in ihrem Herzen schon lange den Wunsch, nach einer anderen Schule für unsere Kinder zu suchen. Jetzt war das endlich möglich.“
Marlies Splett

Nach der friedlichen politischen Wende in Ostdeutschland 1989 war es auch in Halle für viele Eltern und Pädagogen ein wichtiges Ziel, der vielerorts doktrinären, auf Vereinheitlichung ausgelegten Bildungspolitik der DDR-Zeit kindgerechte, lebenswerte Alternativen zu entgegenzusetzen.
Im Januar 1991 fanden sich unter der zielstrebigen Initiative von Pfarrer Günter Buchenau und seiner Frau Ute Buchenau eine Gruppe engagierter Christen, interessierter Eltern und Pädagogen zusammen, um die Frage zu diskutieren: „Wie könnte eine Schule aussehen, in der Kinder gern lernen?“ Die Initiative war von Anfang an ökumenisch ausgelegt, und der Gedanke der Integration wurde sehr früh gefasst.

„Aussonderung kann für Bildung, für Kinder und darum auch für Erwachsene nicht gut gehen.“
Pfarrer Günther Buchenau

Im Februar 1991 wurde der Trägerverein „Gesellschaft zur Förderung eines Schulprojektes in freier Trägerschaft e.V.“ (später Montessori-Gesellschaft Halle e.V.) gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hatte, eine „andere“ Schule zu realisieren. In der folgenden Zeit wurden verschiedene pädagogische Konzepte auf den Prüfstand gestellt und Schulen in den alten Bundesländern besucht. Im Sommer 1991 fiel die Entscheidung für das Montessori-Konzept.

„Das war wirklich ein Puzzlespiel, ohne dass klar war, wie das Ganze aussehen wird im Konkreten. Aber man hatte eine Vorstellung: Eine Schule, die wirklich schön ist. Wo Kinder gerne hingehen. Und wo die Erwachsenen sagen, das ist wirklich schön. Das ist bis heute eigentlich das verbindende Element.“
Pfarrer Günther Buchenau

„In den östlichen Bundesländern war es zur Zeit der Schulgründung und ist es auch heute ganz wesentlich, dass auf möglichst vielen Feldern Selbstbestimmung und Selbstverantwortung geübt und ausgeübt werden können.“
Bischof Dr. Christoph Demke

Junge Pflanze wächst auf Steinen

„Mancher mag die Anfänge der Montessori-Pädagogik in Halle belächelt haben. Heut gehört die Schule – gestützt vom tatkräftigen Trägerverein und in guter Verbindung zu unseren Franckeschen Stiftungen – zu den über die Grenzen der Stadt hinaus beachteten und geschätzten Bildungsstandorten.“
Ingrid Häusler, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle