Maria Montessori wird am 31. August 1870 als einziges Kind des Finanzbeamten Alessandro und Renilde Montessori in Chiaravalle bei Acona (Italien) geboren.
Als die Familie nach Rom übersiedelt, erhält Maria die Möglichkeit höhere Schulen zu besuchen und beginnt 1992, als erste italienische Frau überhaupt, ihr Medizinstudium.
Trotz erheblichen Widerstands ist sie mit 26 Jahren Italiens erste Ärztin und wird zum Star der aufkommenden Frauenbewegung.
Sie arbeitet fortan in einer psychiatrischen Universitätsklinik in Rom, in der sie geistig behinderte Kinder betreut, die dort unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Von den dort herrschenden Zuständen ist sie so erschüttert, dass sie, auf der Arbeit der Ärzte Jean Itards und Edoward Sèguin aufbauend, eigene Erziehungsmethoden entwickelt.
Ihre spielerische, Eigeninitiative fördernde Erziehung zeigt Erfolg, woraufhin sie die Klinik verlässt, um erneut zu studieren, diesmal Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie.
Privat leidet sie unter den strikten Regeln der italienischen Gesellschaft: Den 1898 geborenen, unehelichen Sohn Mario zieht sie zum Schutz ihrer Karriere zunächst nicht selbst auf.
1907 übernimmt Maria Montessori die Leitung des Kinderhauses „casa dei bambini“ in Rom, das ihre Pädagogik auf gesunde Kinder anwendet.
Zwei Jahre später erscheint ihr erstes Buch „Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter“, dem viele weitere folgen werden.
Maria Montessori hält nun zahlreiche Kurse ab, bildet Erzieher und Lehrer aus.
Ihre Ideen werden weltweit bekannt. Es entsteht eine regelrechte Montessori-Bewegung mit einer wachsenden Anzahl an Kindertagesstätten, Vor-, Grund-, und später auch Hauptschulen auf der ganzen Welt.
Zunächst gefeiert, dulden die, in den 1930er Jahren aufkommenden, faschistischen Regime in Europa ihr Modell der freien Erziehung nicht mehr.
So kehrt sie Europa 1939 den Rücken und lebt sieben Jahre lang, gemeinsam mit ihrem Sohn und dessen Familie, in Ashram (Indien). Auch hier kann sie ihre Theorien erfolgreich publik machen.
1946 kehrt sie nach Europa zurück, wo sie ihre Arbeit bis zuletzt fortsetzt, bevor sie am 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee (Niederlande) stirbt.