Maria Montessoris Bestreben war es zeitlebens, dem Kind eine Entwicklung zu ermöglichen, die seiner Natur entspricht. Das gelingt, wenn es sich nach seinem inneren Bauplan, gemäß seinen individuellen Bedürfnissen entwickeln kann. Das heißt, die Lebensbedingungen des Kindes müssen so beschaffen sein, dass es ungehindert aus sich heraus spontan tätig werden und konzentriert arbeiten kann.

Das Kind als Baumeister seiner selbst

„Das Kind trägt nicht die verkleinerten Merkmale des Erwachsenen in sich, sondern in ihm wächst sein eigenes Leben, das seinen Sinn in sich selber hat (…) Das Kind allein ist Bildner seiner Persönlichkeit. Schöpferischer Wille drängt es zur Entwicklung. (…) Alle Kräfte des kindlichen Lebens gehen den Weg, der zur inneren Vollendung führt.“ (M. Montessori – Mit Kindern das Leben suchen – Herder 2002)

Die Erziehungsmethode Maria Montessoris hat in erster Linie zum Ziel, das Selbstentfaltungspotential des einzelnen Kindes innerhalb einer darauf eingestellten Umwelt freizusetzen. Sie hilft dem Kind, wenn es sie braucht und fördert, möglichst ohne direkte Einmischung seine sensomotorische, intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung. Ziel ist es, das Kind in seiner ganzen Person zu achten.

„Hilf mir, es selbst zu tun“

Dies ist ein Leitsatz in der Montessori-Pädagogik der bedeutet, dass nur das Kind allein in der tätigen, aktiven Auseinandersetzung mit seiner Umwelt zu einer freien und unabhängigen Persönlichkeit reifen kann. Aus der intensiven Beobachtung der Kinder und ihrem daraus entwickelten Erziehungskonzept kam Maria Montessori zu der Erkenntnis „Kinder können und wollen lernen, ganz ohne Zwang.“
Dabei kommt der Rolle des Erwachsenen eine besondere Bedeutung zu. Sie verstehen sich als Beobachter und Helfer.

Selbstentfaltung

Maria Montessori fordert das Recht des Kindes auf eine freie
Selbstentfaltung. Nicht der Erwachsene weiß, wie das Kind zu sein hat, nicht er muss es mit entsprechenden Inhalten füllen, sondern das Kind selbst trägt den Willen und die Kraft in sich, die zur Entfaltung drängen.

Sensible Phasen

„Die innere Empfänglichkeit bestimmt, was aus der Vielfalt der Umwelt jeweils aufgenommen werden soll, und welche Situationen für das augenblickliche Entwicklungsstadium die vorteilhaftesten sind. Sie ist es, die bewirkt, dass das Kind auf gewisse Dinge achtet und auf andere nicht.“ (Maria Montessori- Kinder sind anders- Klett Cotta 1987)

Das Kind trägt einen Bauplan in sich. Das bedeutet, dass es zu bestimmten Zeiten (sensiblen Phasen) eine besondere Empfänglichkeit und Lernbereitschaft für den Erwerb bestimmter Fähigkeiten besitzt. Antwortet man dem starken Antrieb des Kindes in einer solchen Zeit nicht mit einem entsprechenden Angebot, ist diese günstige Zeit vertan. Was es sich hier hätte spielend aneignen können, kann es später, wenn überhaupt, nur mühsam lernen.

Integration behinderter Kinder

Integration ist ein Menschenrecht und ist bei der pädagogischen Gestaltung von Lernprozessen an besondere Bedingungen gebunden. Die Förderung von nichtbehinderten und behinderten Kindern wird schulorganisatorisch umgesetzt. Ziel ist es, durch das Zusammenleben behinderter und nicht behinderter Kinder die Entwicklung des Kindes als soziales Wesen zu unterstützen.